2. Mit Hormonbehandlung
Selbst wenn es ohne Hormonbehandlung relativ häufig zu einer Gewichtszunahme kommt (wie zu sehen war, führt der Wegfall von Östrogenen zu einer Verschlimmerung des Hyperinsulinismus), bedeutet dies nicht, dass eine Hormonbehandlung wahre Wunder vollbringt.

Zwar sind ihre Vorteile nicht von der Hand zu weisen, doch lässt sich eine Gewichtszunahme genauso wenig ausschließen, auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit geringer ist (31 %gegenüber 44 % ohne Hormonbehandlung).

Dies lässt sich folgendermaßen erklären:
Östrogene begünstigen naturgemäß:
– die Zunahme der Unterhautfettmasse an den Oberschenkeln;
– abdominale Lipolyse;
– die Zunahme der Muskelmasse (anabolisierende Wirkung).
– Wasseransammlung.

Gestagene begünstigen naturgemäß:
– Appetit;
– die Zunahme der abdominalen Fettmasse (anabolisierende Wirkung);
– die Zunahme der Muskelmasse (anabolisierende Wirkung);
– Wasseransammlung.

Ein eventuelle Gewichtszunahme ist somit auf folgende Faktoren zurückführen:
• eine mögliche Zunahme der Fettmasse;
• eine mögliche Zunahme der Muskelmasse;
• eine eventuelle Wasseransammlung.

Diese eventuelle Gewichtszunahme hängt jedoch von zwei Parametern ab:
– vom bereits vorhandenen Übergewicht (je dicker man ist, umso mehr neigt man zur Gewichtszunahme);
– von der verordneten Behandlungsmethode.

Dr. David Elia, Gynäkologe, äußert sich folgendermaßen dazu: „Es gibt keine Frau, die eine Hormonbehandlung nicht verträgt. Es gibt nur Hormonbehandlungen, die nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Frau abgestimmt sind. Man darf nicht vergessen, dass es durch eine zu hohe oder zu niedrige Dosierung der Östrogene zu einer Gewichtszunahme kommen kann“.

Das zusätzliche Gewicht lässt sich somit vermeiden, wenn eine richtige Dosierung der Hormone vorgenommen wird.

Bei einer korrekt durchgeführten Behandlung ist keine Gewichtszunahme zu verzeichnen, im Gegenteil:

vor der Behandlung nach einer sechsmonatigen Hormonbehandlung
Durchschnittliches Gewicht 57,1 ± 2,6 kg 56,8 ± 2,7 kg

Die Art der Hormone, die verabreichte Dosis und die genau abgestimmte Dosierung sind also von entscheidender Bedeutung.

Leider verordnen Ärzte (und manchmal auch Spezialisten) viel zu häufig Standardbehandlungen, ohne die individuellen Bedürfnisse der Frauen miteinzubeziehen.

Es ist ganz klar, dass es keine allgemeingültige Hormonbehandlung für die Beschwerden in der Menopause geben kann. Deshalb sollte jede Behandlung auf individuellen Kriterien basieren. Viele Ärzte scheinen jedoch kaum auf die ästhetischen Belange ihrer Patientinnen einzugehen.

Zur Entlastung der Ärzte ist zu sagen, dass die Pharmaindustrie eine gewisse Mitschuld trägt, da sie das Risiko einer Gewichtszunahme nur ganz allgemein erwähnt, so dass nicht ersichtlich wird, wie sich die Hormone auf das Körpergewicht auswirken, wenn bereits Übergewicht vorliegt.

Eine unangemessene Behandlung kann also bei jeder Frau eine Gewichtszunahme auslösen, insbesondere bei denjenigen, die bereits übergewichtig sind. Dies bedeutet, dass eine ständige Überwachung der Hormonbehandlung zu erfolgen hat, denn bei jeder noch so geringen Gewichtszunahme muss die Dosierung der Hormone geändert oder die Behandlung sogar ganz abgebrochen werden.

Da keine genauen Angaben darüber gemacht werden, wie die Behandlungsrisiken zu umgehen sind, nehmen viele Frauen von einer Hormonbehandlung Abstand.

Dies ist auch die Erklärung dafür, warum 30 % der Frauen die verordnten Hormonpräparate nicht einnehmen und 20 %der Frauen innerhalb eines Jahres die Behandlung von sich aus abbrechen. Obwohl in Frankreich neun Millionen Frauen davon betroffen sind, erhalten nur 10 % eine angemessene Behandlung.

Insgesamt ist festzuhalten, dass bei einer Hormonbehandlung in der Menopause folgende Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden:
1. sich vergewissern, dass die Behandlung an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist;
2. die Montignac-Methode anwenden, um jedes zusätzliches Risiko von Hyperinsulinismus auszuschalten.